Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Vertuschung im Werk und in der Kirche

Die deutsche Tageszeitung die ZEIT erzählt in einem neuen Artikel, wie Doris Wagner im "Werk" missbraucht wurde und wie dieser Missbrauch dann vom "Werk" und von der Glaubenskongregation vertuscht wurde, während ein Werkspriester in leitender Stellung an der Glaubenskongregation arbeitet - einer, der Doris Wagner in der Beichte bedrängt hatte:

https://www.zeit.de/2018/40/katholische-kirche-sexueller-missbrauch-schweigen-deutschland

Fernsehbericht über Das Werk

Dieses Video über Das Werk wurde vor Kurzem online gestellt:

https://m.youtube.com/watch?v=2ZQibvNEdvA

Es enthält einen Bericht des niederländischen Fernsehen aus den 1990er Jahren. Nie zuvor oder danach wurde Das Werk so direkt und öffentlich mit Vorwürfen von Ex-Mitgliedern konfrontiert wie hier.

Wer sich das Video ansieht, sieht sofort, dass nicht nur die Vorwürfe über Jahrzehnte hinweg dieselben geblieben sind: Verletzung des Beichtgeheimnisses, Gehirnwäsche, Denk- und Redeverbote, Abschottung der Mitglieder von ihrem familiären Umfeld und von der "Welt", sondern dass auch die Reaktion des Werkes dieselbe geblieben ist: Schweigen und die Opfer einschüchtern (sehr interessantes Detail: Das halb-offizielle/inoffizielle Auftauchen des Polizisten mit Privatwagen und Dienstausweis, der sagt: Sie sind hier nicht erwünscht...)




#NunsToo: Sexueller Missbrauch an Ordensfrauen

Doris Reisinger (Wagner), ehemalige Schwester des "Werkes" hat sich über die weltweite Verbreitung von sexuellem Missbrauch an Ordensfrauen zu Wort gemeldet. Sie nennt die Faktenlage "schlicht und einfach bedrückend". 

Ein Interview mit der Theologin und Autorin Doris Reisinger (geb. Wagner) im: rbb Religion und Gesellschaft


Ein Artikel aus der Juni-Ausgabe der "Stimmen der Zeit": #NunsToo in den "Stimmen der Zeit" 

Beschluss der Religiosenkongregation: Wird Das Werk zum Orden?

Über zwei Jahre nach dem Abschlussbericht des Visitators hat die Religiosenkongregation zwei Maßnahmen zur Reform des „Werkes“ beschlossen. Zum Einen muss die Gemeinschaft ihre Konstitutionen überarbeiten. Zum Anderen muss sie ein Generalkapitel abhalten. Hierbei wird sie vom Visitator und zwei prominenten Kirchenrechtlern begleitet. 
Die Einberufung eines Generalkapitels erscheint insofern bemerkenswert als dieses Instrument praktisch ausschließlich in Orden existiert. Das Werk versteht sich aber ausdrücklich nicht als Orden und dürfte zudem erhebliche konzeptionelle und praktische Schwierigkeiten mit den demokratischen Elementen eines Generalkapitels haben. Es bleibt abzuwarten, ob die Gemeinschaft sich zu diesem Schritt tatsächlich bereit finden wird und ob dabei mehr herauskommt als ein von Vornherein von der Leitung der Gemeinschaft vorgegebener Prozess, in dessen Verlauf jedes Mitglied genau das äußert, was ihm vorher von den „Verantwortlichen“ in den Mund gelegt wurde. Den kirchenrechtlichen Beratern ist zu wünschen, dass sie einem solchen, ebenso wahrscheinlichen wie beklagenswerten, Verlauf des Kapitels Vorschub leisten können.

Zur Überarbeitung der Konstitutionen sagte uns ein kirchenrechtlicher Experte: „Die müssen neu geschrieben werden.“

Es bleibt abzuwarten, ob, wann und mit welchem Erfolg sie tatsächlich umgesetzt werden.


Thomas Felder übernimmt die Leitung der Priestergemeinschaft

Am 13.11.2016 hat Das Werk offiziell bekannt gegeben, dass Peter Willi von seinem Amt als "International Verantwortlicher der Priestergemeinschaft des Werkes" zurücktritt: Wie wir von Mitgliedern und Bekannten des Werkes wissen, ist er seit Jahren von seinen Mitbrüdern zu diesem Schritt gedrängt worden. Die Konstitutionen sehen einen solchen Amtsverzicht nur im Ausnahmefall vor.

Sein Nachfolger wird Thomas Felder. Damit bleibt die Leitung in der Hand der Familie Felder, die durch Maria Katharina (Mikle) Strolz und ihre Nichten und Neffen seit Jahrzehnten die Führung des Werkes maßgeblich bestimmen. Dass diese "Familienführung" fortgesetzt und von der Religionskongregation genehmigt wird, stimmt wenig hoffnungsvoll für die zukünftige Entwicklung der Gemeinschaft.

Vertiefung



"Vertiefung"

Als Vertiefungen werden im Werk Vorträge bezeichnet, die sich meistens, aber nicht immer, um religiöse Themen drehen. Es geht beispielsweise um "Worte von Mutter Julia", Bibeltexte oder Festgeheimnisse des liturgischen Kalenders. Längere Vertiefungen, die bspw. am Nachmittag stattfinden, werden in der Regel von Patres des Werkes gehalten. Die kurzen sog. "Frühstücksvertiefungen", die fast täglich beim schweigend eingenommenen Frühstück gehalten werden, werden dagegen bisweilen auch von Schwestern gegeben. Die Themen dieser Frühstücksvertiefungen werden im Voraus von einem Verantwortlichen festgelegt. 

Der Begriff "Vertiefung" ist ein irreführender Begriff. Es geht bei diesen Vorträgen nämlich nicht darum, sich mit etwas auseinanderzusetzen, sondern nur darum, bestimmte Phrasen und Konzepte, wie "Heiliges Bündnis", "Jungfräulichkeit", "Liebe zur Kirche", "Weg der Bekehrung" etc. im Denken der Mitglieder zu verankern. 

Der sektenartige Hausjargon des Werkes wird in den Vertiefungen penetrant wiederholt und gleichzeitig aufs Podest der Unhinterfragbarkeit gestellt. Die Mitglieder, von denen die meisten kaum mit Zeitungen, Büchern, Internet oder Außenstehenden in Kontakt kommen, werden durch diese Vertiefungen spirituell und intellektuell "dumm gehalten" und manipuliert. Obwohl sie die Werksideologie scheinbar ständig "vertiefen", könnte niemand sie erklären, und auf die Frage, was z. B. das "Heilige Bündnis" eigentlich ist, eine Antwort geben, die über die im Werk ständig wiederholten, aber letztlich inhaltslosen Formeln (Bündnis mit dem Herzen Jesu, Hingabe, große Gnadengabe, Vertiefung der Taufgnade etc.) hinausgeht.

Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Bücher

Aus aktuellem Anlass möchten wir darauf hinweisen, dass in den vergangenen Jahren verschiedene Bücher erschienen sind, die sich mit dem "Werk" befassen. Außerdem gibt es eine Reihe Bücher, die sich mit anderen Gemeinschaften befassen, denen ähnliche Missstände vorzuwerfen sind. Wir möchten hier einige dieser Bücher auflisten. Diese Liste werden wir in Zukunft regelmäßig auf den neuesten Stand bringen:


Bücher über Das Werk:

Rik Devillé, L'Oeuvre, un secte catholique, Edition Golias, 2001, ISBN 9782911453151

Rik Devillé, Het Werk. Een katholieke Sekte?, Van Halewyck, Leuven 1996, ISBN 90-5617-089-9

Irene Martens, Slavin van de Kerk. Kroongetuige van Het Werk, Van Halewyck, Leuven 1999, ISBN 9056171534

Doris Wagner, Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau, edition a, Wien 2014, ISBN 399001109X


Bücher über problematische "neue geistliche Gemeinschaften" im Allgemeinen:

Wolfgang Beinert Hg., "Katholischer" Fundamentalismus. Häretische Gruppen in der Kirche?, Friedrich Pustet, Regensburg 1991, ISBN 3-7917-1286-1

Gordon Urquhart, The Pope's Armada. Unlocking the Secrets of Mysterious and Powerful New Sects in The Church, Bantam Books, London 1995, ISBN 0593033884


Visitator nicht Berater des Werkes

Der Visitator des Werkes ist nicht Berater des Werkes.

Die Verantwortlichen des Werkes behaupten, der Visitator wäre der Leitung des Werkes als Berater zur Seite gestellt worden. Sie geben vor,  sie wären in ständigem Kontakt mit ihm und er billige die Entscheidungen und Handlungen der Leitung des Werkes. Sowohl Mitglieder des Werkes als auch Außenstehende wurden entsprechend "informiert". Sowohl Mitglieder des Werkes als auch Außenstehende haben uns diese Behauptung mitgeteilt.

Inzwischen haben wir vom Visitator persönlich erfahren, dass diese Behauptung völlig falsch ist. Er hat keinen Auftrag für Beratertätigkeit gegenüber dem Werk erhalten, übt eine solche auch nicht aus und steht nicht in ständigem Kontakt mit der Leitung des Werkes. Folglich kennt er die Entscheidungen und Handlungen der Leitung nicht und kann diese auch nicht billigen.

Die Visitation bleibt unterdessen weiterhin ohne Abschluss. Das Werk verfährt weiter wie bisher.